Dass das Erziehen und Betreuen von Kindern sinnerfüllend ist und großen Spaß macht, merken manche erst nach der Ausbildung oder dem Studium. Für einen Einstieg in die Arbeitswelt der Kindertagesstätten ist es aber nie zu spät. Je nach Vorbildung bieten sich verschiedene Wege an, die alle zu einer unbefristeten Stelle in einer der 60 katholischen Kitas in Stuttgart führen.
Menschen mit Ausbildungen in Ergo-, Arbeits- und Physiotherapie sowie in Krankengymnastik, in Logopädie, in der Krankenpflege, in der Geburtshilfe und in der Familien- oder Dorfpflege können eine Nachqualifizierung an einer Fachschule im Umfang von 25 Tagen vorab oder berufsbegleitend innerhalb von zwei Jahren absolvieren. Diesen Weg zur pädagogischen Fachkraft (nach § 7 Abs. 2 Nr. 10 KiTaG, dem Kindertagesbetreuungsgesetz Baden-Württembergs) können Interessierte auch nach der ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen, an Grund- und Hauptschulen oder an Sonderschulen gehen.
Als Alternative zur Weiter- oder Nachqualifizierung im Umfang von 25 Tagen innerhalb von zwei Jahren bietet sich für die genannten Berufsgruppen ein einjähriges betreutes Berufspraktikum an einer Fachschule an. Nach der Abschlussprüfung der Weiterqualifizierung sind die Absolventen den staatlich anerkannten Erziehern finanziell gleichgestellt.
Auch für Menschen, die zunächst in einem gänzlich anderen Berufsfeld gearbeitet haben und sich neu orientieren möchten, ist der Weg in die Kita lohnend – zum Beispiel für die Industriekauffrau, die nach der Geburt ihrer drei Kinder einen Neustart wagen will. Für Quereinsteigerinnen wie sie ist die praxisorientierte Ausbildung (PiA) wie geschaffen. Bei dieser Ausbildung mit monatlicher Vergütung stehen pro Woche drei Tage in der Fachschule und zwei Praxistage an. Nach drei Jahren ist der Abschluss als staatlich anerkannte Erzieherin erreicht.
Männer und Frauen mit Migrationshintergrund bereichern die Arbeit in einer Kita und sind immer willkommen. Voraussetzung sind Deutschkenntnisse auf mindestens B1-Niveau. Ob eine im Ausland erworbene Ausbildung oder Qualifizierung anerkannt wird, unterliegt der Einzelfallprüfung des Regierungspräsidiums. In den katholischen Kitas in Stuttgart sind vor allem Beschäftigte aus Ost- und Südeuropa tätig, die ihre Kultur in den Kitaalltag einbringen. Um in den Erzieherberuf hineinzuschnuppern, eignen sich vor allem das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD). Nicht zuletzt kann über eine Schulfremdenprüfung ein Schulabschluss nachgeholt werden, der wiederum Interessierten den Weg für eine Ausbildung als Kinderpflegerin oder Erzieherin ebnet.