„Ich bin Erzieher aus Leidenschaft. Mein beruflicher Weg führte mich aber zunächst in eine völlig andere Richtung: Nach dem Abitur absolvierte ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann und studierte Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nürnberg. Als Diplom-Betriebswirt, spezialisiert auf Sportmarketing und privat sehr fußballbegeistert, war ich danach in verschiedenen Agenturen tätig. Aber die Ex-und-Hopp-Mentalität der Branche gefiel mir nicht. Und außerdem ging mir mein Zivildienst nicht aus dem Kopf: Die 13 Monate, die ich in einer Tagesstätte für schwererziehbare Kinder und Jugendliche arbeitete, haben mich sehr geprägt und waren die erfüllteste Zeit in meinem Leben.
So entschied ich mich mit Mitte Dreißig komplett umzusatteln und Erzieher zu werden. Als Quereinsteiger sehe ich den Beruf als Berufung. Der berufliche Neustart war ein großer Schritt, ist doch die Arbeit in einer Kita so ganz anders als die im Büro. Aber meine Freundin, meine Freunde und nicht zuletzt meine Eltern unterstützten mich bei meinem Plan. Nach Praktika in verschiedenen Einrichtungen, darunter auch in der Kindertagesstätte von Adidas in Herzogenaurach, begann ich im September 2015 eine dreijährige praxisintegrierte Ausbildung (PiA). Montags und dienstags waren meine Praxistage in der deutsch-spanischen Kita St. Konrad in der Breitlingstraße. An den restlichen Tagen der Woche stand die schulische Ausbildung im Schulzentrum Silberburg auf dem Programm.
Im Anschluss an die Ausbildung wurde ich von der Kita St. Konrad in der Sonnenbergstraße übernommen. Seit September 2018 arbeite ich als Erzieher in dieser wundervollen Einrichtung, dessen Team mich herzlich aufnahm. Auch die Elternschaft hatte keine Vorbehalte gegenüber einem Quereinsteiger. Im Gegenteil: Sie war dankbar, dass sich nun auch ein Mann um ihre Kinder kümmert. Ich genieße es, den Kindern vorzulesen und mit Ihnen kleinere Lernsituationen zu durchleben, speziell im Bereich Bewegung. Ich begleite die Kinder im Freispiel – oder wir kicken einfach zusammen. Wichtig ist mir, Werte wie Ehrlichkeit, Freundschaft, Zuverlässigkeit und Respekt zu vermitteln. Für die Zukunft kann ich mir vorstellen, eine Einrichtung zu leiten oder eine interne Stellung einzunehmen.“