„Nach der Realschule habe ich erst ein kaufmännisches Berufskolleg gemacht. Im Anschluss an ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer Kinderkrippe habe ich ein Jahr ein Berufskolleg für Sozialpädagogik besucht. Nun bin ich im zweiten Ausbildungsjahr der praxisintegrierten Ausbildung (PiA). Sie hat im Vergleich zur klassischen Ausbildung zwei große Vorteile: Erstens kann man die Dinge, die man in den drei Schultagen gelernt hat, in den zwei Tagen in der Kita direkt praktisch umsetzen. Und zweitens bekommt man auch ein Ausbildungsgehalt.
In der Schule treffe ich auf andere Auszubildende unterschiedlichen Alters. Mit 20 Jahren gehöre ich zu den Jüngsten, manche sind sogar schon 40. Der Austausch mit ihnen ist enorm wichtig. Meine Lieblingsfächer heißen Ästhetik, also künstlerisches Arbeiten, und Bewegung, da ich in meiner Freizeit Handball spiele. Schöner als Schule ist aber die praktische Arbeit im Katholischen Kinderhaus Erdbeerweg in Stuttgart-Sillenbuch. Wir betreuen dort 40 Kinder. Es macht großen Spaß. Kinder sind geradeaus, Kinder geben Motivation. Sie erkennen sofort, wie es einem geht, und muntern einen an schlechten Tagen auf. Besonders schön ist es, wenn man sich etwas ausgedacht hat, und sie sich darüber freuen. Das macht mich glücklich.
Unser Kinderhaus ist katholisch. Ich bin auch katholisch, aber nicht religiös. Gerade deswegen finde es sehr schön, religiöse Einheiten mitzuerleben. Zu Weihnachten führen wir zum Beispiel ein kleines Krippenspiel auf, mit Figuren und den Kindern selbst. Das ist richtig rührend anzusehen. Bei mir selbst stehen jetzt zwei Fremdpraktika an, in einer Kinderkrippe und in einem Hort mit Grundschulkindern. Da bekomme ich die ganze Bandbreite mit. Nach der Ausbildung möchte ich erst einmal ein Jahr weiterarbeiten, am liebsten im Kinderhaus Erdbeerweg. Hier gefällt es mir sehr gut, hier möchte ich bleiben.“