Gläubige nehmen Abschied

Papst Franziskus hat Hoffnungen geweckt

Der Tod von Papst Franziskus bewegt Katholikinnen und Katholiken weltweit. Auch in Stuttgart läuten die Glocken in den mehr als 40 katholischen Kirchen als Zeichen der Trauer um den gebürtigen Argentinier, der seit 2013 das höchste Amt in der katholischen Kirche innehatte. Vor der Domkirche St. Eberhard und auch vor vielen anderen Stuttgarter Kirchen weist die Trauerbeflaggung auf den Tod des Papstes hin. Stadtdekan Christian Hermes würdigt sein leidenschaftliches Engagement für eine menschliche Kirche.

Zu sehen ist Papst Franziskus im Rollstuhl beim Weltjugendtag in Rom. Er gibt ein Autogramm. Viele der jungen Menschen machen Handybilder von dem Papst.

In den Gottesdiensten beten Katholikinnen und Katholiken auf der ganzen Welt für den verstorbenen Papst – auch in Stuttgart. Als Zeichen der Trauer wurde die tiefste Glocke in der Domkirche St. Eberhard für 15 Minuten geläutet. Jorge Mario Bergoglio war der erste Nichteuropäer und der erste Jesuit, der das oberste Amt in der katholischen Kirche innehatte. Am Ostermontag ist er im Alter von 88 Jahren gestorben. 

Glocken läuten als Zeichen der Trauer

Mit dem Argentinier in Rom waren viele Hoffnungen verbunden. Angetreten war er als der Papst, der im Vatikan in einfachen Verhältnissen lebt, der sich für Geflüchtete, Klimaschutz und gerechte Wirtschaftsstrukturen einsetzt und gewillt ist Reformen voranzubringen. Viele grundlegende Fragen hat Papst Franziskus nur gestreift, aber nicht angerührt, was zu einer zunehmenden Entfremdung von Teilen der katholischen Kirche in Deutschland mit dem Vatikan geführt hat. Deutlich sichtbar wurde dies beim Umgang mit dem Synodalen Weg.

"Papst gab Menschen eine Stimme, die keine haben"

Stuttgarts Stadtdekan Christian Hermes erinnert an den verstorbenen Papst: „Franziskus war ein Papst, der Hoffnung geweckt hat, indem er unermüdlich Menschen und Anliegen eine Stimme gab, die keine Stimme haben, und sich im Namen des Evangeliums gegen ökonomische, soziale und politische Verhältnisse wandte, die die Würde des Menschen verletzen. Manche Positionierungen haben in ihrer Einfachheit erstaunt, etwa zum Krieg gegen die Ukraine oder zur Situation im Nahen Osten, zu bioethischen oder wirtschaftsethischen Themen.“ Viele Hoffnungen, zumal darauf, die Prinzipien des Evangeliums in der Kirche selbst konsequent auch rechtlich umzusetzen, aber habe er nicht erfüllen wollen, glaubt der Stuttgarter Stadtdekan. „Das hat mit seinem Verständnis kirchlicher Entwicklung zu tun. Er hat immer wieder Zeichen gesetzt und Testballons steigen lassen, zum Beispiel, indem er höchste Ämter im Vatikan für Frauen geöffnet hat, um dann abzuwarten, ob die Bischöfe und diese große Weltkirche nachziehen und sich eine Bewegung ergibt. Wenn nicht, hatte er die Geduld, zu warten, bis die Zeit reif wäre. Diese Geduld hatten und haben allerdings viele Kirchenmitglieder in Deutschland nicht mehr. Das wiederum konnte er mit einem robusten Humor aushalten, den man nur bewundern kann und den wir in liebevoller Erinnerung behalten werden.“

Gebet für den verstorbenen Papst Franziskus

Wer zuhause für den Verstorbenen beten möchte, findet hier das Abschiedsgebet, das auch in den Gottesdiensten in der Domkirche St. Eberhard gebetet wird:

Gott, du gibst den Arbeitern in deinem Weinberg den verdienten Lohn. Erbarme dich deines Dieners, unseres verstorbenen Papstes Franziskus I.
Du hast ihn zum Nachfolger des heiligen Petrus und zum Hirten deiner Kirche bestellt.
Gib, dass die Geheimnisse der Gnade und des Erbarmens, die er auf Erden treu verwaltet hat, für ihn zur Quelle ewiger Freude werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen

 

 

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