Literaturgottesdienste

Mit Büchern dem Gottesgeheimnis auf die Spur kommen

Auch in diesem Jahr setzen Prediger ein Buch, das sie berührt, in Beziehung zur biblischen Botschaft. In zwei Literaturgottesdiensten im Spirituellen Zentrum station s schildern sie, was sie am jeweiligen Werk anrührt, bewegt, beunruhigt, ermutigt… und wie sie darin dem Gottesgeheimnis näherkommen. Der erste Gottesdienst findet am Sonntag, 14. Juli, um 19 Uhr statt – inklusive Eucharistiefeier.

Foto: Heinz Heiss

„Die Berührungsfelder von Kultur und Spiritualität aufzusuchen, gehört zum Konzept des Spirituellen Zentrum station s“, erklärt Stefan Karbach, Leiter des Spirituellen Zentrum station s. Das betreffe natürlich auch die Literatur. „In den letzten Jahren sind wir mit diesem Modell auf Interesse gestoßen, besonders bei Menschen, die in ihren eigenen Leseerfahrungen auch auf Spuren der Spiritualität geführt werden“, berichtet Karbach. Für manche seien die ausgewählten Bücher auch so etwas wie eine persönliche Leseempfehlung für den kommenden Sommer.

Roman thematisiert Migration und gesellschaftliche Umbrüche

Karbach beschäftigt sich am 14. Juli mit dem Buch „Lichtungen“ der 46-jährigen Schriftstellerin Iris Wolff, die mit acht Jahren aus dem rumänischen Sibiu nach Deutschland übersiedelte und 2022 mit einer Lesung in der station s zu Gast war. Der Anfang 2024 erschienene Roman „Lichtungen“ ist der fünfte der vielfach auszeichneten Autorin. Darin verhandelt sie die Themen Migration und gesellschaftliche Umbrüche anhand einer Beziehungsgeschichte zwischen den beiden Protagonisten aus dem Norden Rumäniens.

Bücher handeln von Grundfragen des Menschseins

Karbach betont, die Auswahl der Werke für den Literaturgottesdiensten folge der persönlichen Faszination der Prediger. „Wir haben diese Bücher im letzten Jahr gelesen und waren berührt und inspiriert. Und sie haben uns auf Spuren des Religiösen mitgenommen. Vielleicht deshalb, weil sie von Grundfragen des Menschseins handeln, sprachlich faszinieren und zum Weitermeditieren anregen. Davon wollen wir gerne etwas weitergeben.“

Existenzielles des Nebelpreisträgers Jon Fosse

Am Sonntag, 21. Juli, nimmt Regionalkantor und Kirchenmusiker an St. Fidelis, Tobias Wittmann, das Buch „Der andere Name“ von Jon Fosse, dem Literaturnobelpreisträgers von 2023, in den Blick. Mit dem Roman startete der norwegische Schriftsteller und Dramatiker 2019 seine auf sieben Teile angelegte „Heptalogie“. In „Der andere Name“ schildert der 64-jährige Literat die Reflexionen eines zum Katholizismus konvertierten Künstlers zu Existenziellem wie Sterben, Zeit und Gott.

Termine:
Sonntag, 14. Juli, 19 Uhr – Literaturgottesdienst mit Eucharistiefeier
Deutung und Liturgie: Stefan Karbach
Lesung: Christine Jaegle
Orgel: Tobias Wittmann
Buch: Iris Wolff: Lichtungen. Stuttgart 2024.
Ort: Spirituelles Zentrum station s, Kirche St. Fidelis, Seidenstraße 41, 70174 Stuttgart


Sonntag, 21. Juli, 19 Uhr – Literaturgottesdienst ohne Eucharistiefeier
Lesung und Deutung: Tobias Wittmann
Liturgie: Stefan Karbach
Orgel: Raphael Vilgis
Buch: Jon Fosse: Der andere Name. Heptalogie I – II. Reinbek bei Hamburg 2019.
Ort: Spirituelles Zentrum station s, Kirche St. Fidelis, Seidenstraße 41, 70174 Stuttgart

 

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