Glaube in der Kita

Religion ist fester Bestandteil des Kita-Alltags

Kinder feiern Weihnachten, bemalen Ostereier und basteln im November Laternen für den Martinsumzug. Welche religiösen Hintergründe die tief in unserem Alltag verankerten Feste haben, erfahren sie in unseren katholischen Kindertagesstätten. Zu deren Aufgaben gehört es, Kinder mit Religion vertraut zu machen, Werte zu vermitteln, Toleranz gegenüber Andersgläubigen zu fördern und den eigenen Glauben erlebbar zu machen. Einen Schwerpunkt Religion in der frühkindlichen Bildung setzt zum Beispiel die Kita St. Peter in Bad Cannstatt. Die Einrichtung ist katholisch, also im wörtlichen Sinne allumfassend, und richtet sich an Kinder unabhängig von der Zugehörigkeit oder Nähe zu einer Religion. Voraussetzung eines Kita-Besuchs ist, dass Eltern das religionspädagogische Konzept der Einrichtung mittragen.

Den Glauben leben und damit Vorbild sein

Die religiöse Erziehung der Kinder ist fest in den Alltag der Kita integriert. Dabei ist es den Erzieherinnen wichtig, authentisch das vorzuleben, was sie vermitteln wollen. Sie sehen sich als Vorbilder des Glaubens und begleiten gemeinsam mit den Kindern Jesu Leben nicht nur an den Hochfesten, sondern im gesamten Jahreskreis. Mithilfe der Ostergeschichte geben sie ihnen beispielsweise die tröstliche Gewissheit, dass der Tod im christlichen Sinne nicht das Ende bedeutet.

Mit dem Tischgebet Bewusstsein für die Natur schaffen

Religion wird in den katholischen Kitas auf unterschiedlichste Weise gelebt und vermittelt. In St. Peter startet das Team mit dem Montags-Impuls in die Woche. Das kann ein Gebet sein oder ein religiöses Lied. Jeden Freitag gibt es einen inhaltlichen Schwerpunkt zur Religion. In den Blick genommen werden kann dann auch ein muslimisches oder ein buddhistisches Hochfest. In einer besonderen Ecke der Einrichtung stehen neben Büchern auch ein Rosenkranz, Handschmeichler und religiöses Spielmaterial für die Kinder bereit. Vor dem Essen wird gebetet, die Kinder und die Erzieherinnen danken für die Gaben. Damit versuchen die Erzieherinnen, bei den Kindern ein Bewusstsein zu wecken, dass die Natur und jedes Lebewesen wertvoll sind.

Sensibler Umgang mit allen Religionen

Die Auseinandersetzung mit Religion beschränkt sich dabei keineswegs auf christliche Traditionen. Auch die religiöse Praxis anderer Glaubensrichtungen hat ihren festen Platz in den katholischen Kitas. Muslimische Kinder erzählen von ihren Festen, Eltern werden eingeladen, ihre Religion vorzustellen. Schließlich wollen die Mitarbeitenden nicht missionieren, im Gegenteil: Gleichsam als Glaubenszeugen laden sie nicht-katholische Eltern in die Kita ein, damit diese ganz persönlich den Kindern von ihrer Religion berichten.

Dass uns Eltern von ihrer Religion berichten, ist für alle ein Gewinn. Wir können in Hausschuhen mit den Kindern die Kirche besuchen.

Patrizia Sensale, Einrichtungsleitung

Fürsorge auch für Eltern

Überhaupt legt die Kita St. Peter als Kinder- und Familienzentrum auf das Zusammenspiel mit den Eltern großen Wert. Die Erzieherinnen empfinden auch für sie ein Gefühl der Fürsorge und stehen ihnen in schwierigen Zeiten bei. Und umgekehrt entscheiden sich die Eltern oft ganz bewusst dazu, ihre Kinder in einer katholischen Einrichtung anzumelden – weil sie es für wichtig halten, dass ihre Kinder in einem religiösen Umfeld betreut werden.

Kinder gehen mit den Hausschuhen in die Kirche

In St. Peter erleben Kinder Religion auch räumlich, nämlich immer dann, wenn sie ein Stockwerk tiefer gehen. Kirche und Kita sind in St. Peter auf dem Memberg unter einem Dach, die Kita ist oben, die Kirche im Erdgeschoss. Die Erzieherinnen betrachten das Gotteshaus als Bildungsraum. So lernen die Vorschüler ihre Kirche genau kennen und erfahren, was ein Tabernakel ist und wofür das Kreuz steht. Durch die räumliche Nähe arbeitet die Kita sehr eng mit der Kirchengemeinde zusammen. Gemeinsam veranstalten sie zum Beispiel ein Osterfrühstück und eine Segnungsfeier für alle Vorschulkinder und laden auch die Eltern dazu ein.

Ich kann nur das vermitteln, was ich glaube. Kinder sollen erfahren, warum sie an Weihnachten Geschenke bekommen.

Maria-Theresia Jelen, Erzieherin

Unsere Kitas

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